Karpaltunnelsyndrom

FACHARZT FÜR PLASTISCHE UND ÄSTHETISCHE CHIRURGIE SOWIE HANDCHIRURGIE

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DAS KARPALTUNNELSYNDROM (KTS ODER CTS) IST DAS AM HÄUFIGSTEN AUFTRETENDE NERVENENGPASS-SYNDROM AN DER OBEREN EXTREMITÄT UND STELLT EINE DER HÄUFIGSTEN OPERATIONEN IN DER HANDCHIRURGIE DAR.

An der Hand bzw. am Unterarm verlaufen drei große Nerven (Nervus medianus, Nervus ulnaris und Nervus radialis), die an bestimmten, jeweils typischen Stellen, eine Einengung erfahren können. Die Ursachen hierfür sind zwar durchaus vielfältig, jedoch findet diese Einengung meist ohne spezielle Ursache statt. Die Symptome sind anfänglich nicht für jeden immer klar zuzuordnen, die Diagnose wird häufig erst recht spät gestellt.

Nervengewebe ist eine recht empfindliche Struktur, länger andauernder oder starker Druck kann hier zu irreparablen Schäden führen. Das Karpaltunnelsyndrom und das Sulcus ulnaris – Syndrom sind bei weitem die häufigsten Formen der Nerveneinengung.

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Karpaltunnel

Im Rahmen des Karpaltunnelsyndroms kommt es zu einer Einengung des Raumes unter dem kräftigen Band am beugeseitigen Handgelenk. Dadurch wird der hier verlaufende Mittelnerv (N. medianus) eingeklemmt. Folgen sind vor allem nächtliche Schmerzen der betroffenen Hand, ein Einschlafen der Finger (Daumen, Zeige-, Mittel- und eine Seite des Ringfingers), Kraftlosigkeit der Hand und u. U. eine Atrophie, d.h. eine Abnahme der Daumenballenmuskulatur.

Leichtere Formen können zunächst konservativ behandelt werden. Bestehen die oben geschilderten Beschwerden seit längerer Zeit und mit einer gewissen Intensität,  und ist das Krankheitsbild neurologisch durch eine spezielle Untersuchung gesichert, so sollte man die Operation durchführen. Andernfalls riskiert man irreparable Dauerschäden des Nervens.

Der operative Eingriff erfolgt in der Regel über einen Hautschnitt zwischen Daumen- und Kleinfingerballen. Das quere Handgelenksband wird durchtrennnt, so dass der Nerv von dem Druck entlastet wird.

Ich führe den operativen Eingriff auch gerne endoskopisch über einen kleinen Hautschnitt am Handgelenk durch. Hierdurch entstehen jedoch Mehrkosten durch den technischen Aufwand, der in der Regel nur von privaten Krankenversicherungen getragen wird.  Für das langfristige Ergebnis ist es im Vergleich zur offenen Technik weniger von Bedeutung, jedoch verursacht der kurze Hautschnitt außerhalb der Belastungszone der Hand weniger Schmerzen nach der Operation, die Erholungszeit kann sich verkürzen.

Durch den Eingriff verschwinden die beklagten Schmerzen erfahrungsgemäß schon in der ersten Nacht danach. Bestehende Taubheitsgefühle der Finger brauchen manchmal einige Monate, bis sie vollständig verschwunden sind. Die ersten Tage nach der Operation sollte das Handgelenk geschont werden, das Bewegen der Finger jedoch kann und soll schon beginnen, sobald die Narkosewirkung nachlässt.